1. Umwelt-Journalismuspreis
Erstmals wurde in Österreich ein Preis für Medienbeiträge rund um Umwelt- und Naturschutzthemen vergeben. Der Preis wurde von der Initiative MUTTER ERDE ins Leben gerufen.
Gewinnerin der Kategorie „Digitale Medien“ waren Julia Schilly und Sebastian Pumberger für ihren auf derstandard.at erschienenen Beitrag „Tschernobyl: Als Europa die Atomkraft fürchten lernte“. Das Feature zum 30. Jahrestag des GAUs im Atomkraftwerk Tschernobyl überzeugte die Jury einerseits aufgrund der aufwändigen und soliden Recherche, andererseits durch die gelungene multimediale Umsetzung, die dem/der LeserIn einen echten Zusatznutzen bringt.
In der Kategorie „Klassische Medien – Rundfunk“ wurde der Preis an Peter Liska für seine ORF Dokumentation mit dem Titel „Schnee von morgen“ (ORF Menschen & Mächte) verliehen. Die Dokumentation begleitet österreichische Skigebiete durch die Wintersaison 2015/16 und zeigt den enormen Aufwand, der hinter perfekten Pisten steckt. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass die Dokumentation unaufgeregt aber kritisch die ökologischen Auswirkungen des Klimawandels auf einen für Österreich hochrelevanten Wirtschaftszweig zeigt. Besonders die umfassende Recherche und die vielschichtige Darstellung des Themas hat die Jury überzeugt.
Die Kategorie „Klassische Medien – Print“ gewann Joseph Gepp für seinen Artikel „Energiearm“. Der im Nachrichtenmagazin profil erschienene Beitrag setzt sich mit den Auswirkungen des Energieeffizienzgesetzes auseinander und damit, warum es bei der Umsetzung hakt. Die Jury begründet ihre Entscheidung so: „Der Beitrag zeigt die Auswirkungen umweltpolitischer Maßnahmen für die Wirtschaft und auch wie schwierig es ist, wirkungsvolle energiepolitische Maßnahmen zu setzen. Der Beitrag setzt sich dabei sehr umfassend und kritisch mit diesem klimapolitisch hochrelevanten Thema auseinander.“
Auswahl und Beurteilung
Journalistische Beiträge konnten eingereicht werden, die zur Erweiterung des Wissens über Umwelt- und Naturschutzthemen bzw. zur kritischen Diskussion dieser Themen beitragen sollen. Vorab beurteilte ein ExpertInnenbeirat der Umweltinitiative MUTTER ERDE die fachliche Relevanz des Beitrags aus Umweltsicht nach den Kriterien Relevanz, Impact, investigativer Aspekt, Qualität des Beitrags und Innovation. MUTTER ERDE ist ein Zusammenschluss des ORF und der führenden Umwelt- und Naturschutzorganisationen Österreichs (Alpenverein, BirdLife, GLOBAL 2000, Greenpeace, Naturfreunde, Naturschutzbund, VCÖ und WWF). Das Umweltbundesamt ist wissenschaftlicher Partner.
Danach ermittelte eine Jury bestehend aus Reinhard Göweil (Chefredakteur Wiener Zeitung), Rainer Nowak (Chefredakteur die Presse), Nana Siebert (Stellvertretende Chefredakteurin Woman), Olivera Stajic-Fidler (Chefin vom Dienst & Ressortleitung standard.at), Armin Thurnher (Herausgeber Falter) und Alois Vahrner (Chefredakteur Tiroler Tageszeitung) je einen Siegerbeitrag in den zwei Kategorien klassische Medien (Print-, Hörfunk, Fernsehen) und digitale Medien (online, Blogs, Youtube).
Preisverleihung
Die Preisverleihung und Übergabe der mit insgesamt 10.000,- Euro dotierten Preise erfolgte am 27. April 2017 im Rahmen der jährlichen “10. ERDgespräche” im Wiener Museumsquartier.
Die Trophäe des Umweltjournalismuspreises stammt von Christian Einfalt, einem mehrfach augezeichneten österreichischen Künstler. Aus einem dunkel strukturierten Sockel, der die zerstörerische Nutzung unseres Ökosystems darstellt, erwächst ein Block aus Gießharz mit einem Fundstück als Zeichen eines bewussteren Denkens, Wirkens und Handelns.
Weitere Informationen: www.umweltjournalismuspreis.at