Große Transformation und die Medien
Am 10. und 11. Juli 17 fand auf der Halbinsel Schwanenwerder in Berlin die zweitägige Tagung „Große Transformation und die Medien – Alternativen zum Wachstum als Leitbild der Kommunikation“ in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Berlin, dem Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) und Wissenschaftsjournalisten statt.
Die Tagung befasste sich mit der Frage, welche neuen Kommunikationsstrategien bei politischen Akteuren, auf Seiten der Wissenschaft und Zivilgesellschaft, aber auch in den Medien entstehen sollten, um einer „Großen Transformation“ den Weg zu ebnen.
Dies war die dritte Tagung zu diesem Themenfeld in einer Veranstaltungsreihe.
Interessante Beiträge
Über die letzten Jahre hinweg sind immer neue Studien, Forschungsberichte und „best practise“-Beispiele vorgestellt worden, die einen Beitrag zu dieser „Großen Transformation“ leisten könnten. Einige Schwerpunkte und Beispiele sind hier nachfolgend beschrieben:
- Green Economy
- Verknüpfung der Energie- mit der Verkehrswende
- Neues Wirtschaften im Zeichen der planetaren Grenzen
- Anspruchsvolle Empfehlungen für eine Nachhaltigkeitspolitik oder für zukünftige gesellschaftliche Wohlfahrt
Viele dieser Erkenntnisse standen im Lichte der Wissenschaft, gleichzeitig verblieben sie jedoch im Schatten der Medien. Worin liegen die Ursachen? Gibt es ein Kommunikationsversagen der Politik? Gibt es eine Veränderung der Medienlandschaften in Richtung Event-Journalismus anstelle eines medialen Mittragens von alternativen Orientierungen und Handlungsmustern? Wie kann die Wende und das Neue Anthropozän nicht zuletzt am Beispiel der Problematik permanenten wirtschaftlichen Wachstums kommuniziert werden? Und wie können überhaupt die notwendigerweise komplexen Zusammenhänge kommuniziert werden – und zwar nicht allein auf der Problemseite, also den Herausforderungen, welchen sich moderne Gesellschaften stellen müssen, sondern vor allem auf der Lösungsseite?
Spürbarer Wandel
Recht deutlich zeichnet sich ein Strukturwandel in der Medienlandschaft ab. Sowohl ökonomisch, technisch, sozial und kulturell ist eine Veränderung spürbar. Dies hat weitreichende Auswirkungen für die Rolle der klassischen Printmedien und die Funktion der sogenannten ‚Vierten Gewalt‘. Hinzu kommt, dass sich Umweltpolitik inzwischen zur Gesellschaftspolitik gewandelt hat und fast alle Lebensbereiche tangiert. Niemand kann es sich mehr leisten, wegzuschauen. Damit ist heute ein gesellschaftlicher Resonanzraum für Diskurse, für dringend anstehende Entscheidungen und Umorientierungen eröffnet.
Wie dieser öffentliche Resonanzraum unterstützt werden kann und welche Rolle die Medien im anstehenden Transformations-Prozess dabei spielen, wurde bei dieser Tagung mit interessanten ReferentInnen und den Teilnehmern gemeinsam erörtert. Evelyne Huber moderierte am 10. Juli 17 ab 15.30 Uhr das Modul „Wandel in der Medienlandschaft und neue Akteure“.
Infos
Die Tagung wurde unterstützt von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit / dem Umweltbundesamt, der Bundeszentrale für Politische Bildung und dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland.