Ein Wendepunkt ist erreicht
Es ist nichts mehr, wie es einmal war. „Ein Wendepunkt der Menschheitsgeschichte ist angebrochen. Nach dieser Krise ist es an der Zeit, den Planeten nachhaltig zu gestalten. Es wird keine zweite Chance mehr geben“ meint der Zukunftsforscher, US-Ökonom und Bestsellerautor Jeremy Rifkin in diesem Interview am 03.04.2020 in der Handelszeitung.
Es wird noch mehr Pandemien geben
Für Rifkin zeigt die aktuelle Situation, wie fragil die Lage der Menschheit ist. Die Menschen würden heute in riesigen Städten und urbanen Zentren leben. Das seien Brennpunkte für Ansteckungen, meint Rifkin und er ist überzeugt, „dass in Zukunft noch mehr Pandemien kommen werden. Die Krise führt uns auf schmerzliche Art und Weise vor Augen, dass alles miteinander verbunden ist. Wir dachten, wir könnten die Natur kontrollieren. Aber diese Macht haben wir nicht. Das ist die wichtigste Botschaft dieser Krise. Wenn wir mit der Verschmutzung unseres Planeten weitermachen wie bisher, werden wir in einigen Jahrzehnten nur noch so leben wie jetzt, also in Quarantäne und Isolation. Sei es wegen extremen Unwettern, Pandemien, Krankheiten, Verschmutzungen, Bränden.“ so Rifkin.
Regionale Netzwerke schützen
Die Coronavirus-Krise ist eine Chance, den Klimawandel endlich ernst zu nehmen und sich gegen die Globalisierung und für eine Glokalisierung auszusprechen. Wir müssen wieder vermehrt ein regionales Netzwerk schaffen – zum Schutz vor Pandemien und wegen des Klimawandels. „Jetzt ist der Moment da, das wirklich zu ändern. Wir haben die Möglichkeit, ein neues Narrativ zu schaffen, das sich nicht mehr der Zerstörung des Planeten widmet,“ so Jeremy Rifkin weiter. Und er hat mehr als Recht. Wir stehen an einem Wendepunkt.
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